Es kam wie es kommen musste: Nur wenige Wochen nach Erscheinen des Buches bin ich zu einer ersten Korrektur gezwungen. Ich hatte in Kapitel 4: Wissens- und Projektmanagement den Onlinedienst Omnivore als Read-It-Later-App zur Archivierung und Annotation von Quellen und Artikeln aus dem Web empfohlen. Dieser Dienst wird nun zum Ende November 2024 eingestellt.
Generell habe ich mich bemüht, Open-Source-Apps zu empfehlen, weil diese für gewöhnlich weniger anfällig für die Einführung ruinöser Nutzungsgebühren, für Pleiten der Anbieter oder destruktive Übernahmen durch andere Anbieter sind. In diesem Fall hatte ich jedoch nicht genau genug hingeschaut: Zwar ist die von Omnivore verwendete Software Open Source, aber der Dienst beruht natürlich auf einem Server, der die zur späteren Lektüre gespeicherten Artikel vorhält. Und genau an dieser Stelle ist nun Schluss. Der bisherige Betreiber ist von einem Text-To-Speech-Anbieter namens Eleven Labs übernommen worden, und ein Ergebnis dieser Übernahme ist die Einstellung des Read-It-Later-Dienstes. Zwar könnte man theoretisch die Omnivore-Software auf einem eigenen Server installieren, dies ist jedoch technisch so anspruchsvoll, dass man es kaum empfehlen kann.
Stellt sich die Frage nach den Alternativen. Im Buch hatte ich noch Pocket erwähnt, das zur Mozilla/Firefox-Familie gehört, und das ich jetzt auch selbst statt Omnivore nutze. Daneben gibt es zum Beispiel noch Instapaper oder den relativ neuen Reader von den Machern der Annotationsapp Readwise. Alle diese Dienste sind jedoch, zumindest bei intensiverer Nutzung, kostenpflichtig. Auch die empfehlenswerte kostenpflichtige Bookmark-App Raindrop bietet eine Read-It-Later-Funktion plus Annotationen an. MacOS-Nutzer können darüberhinaus die Reading-List-Funktion des Safari-Browsers nutzen.